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Kunstprojekt "Kunst am Bau"

Ein Kunstpavillon für den SeeCampus Niederlausitz

 

Der Förderverein SeeCampus Schwarzheide-Lauchhammer e. V. und die Künstlerin Sol Calero übergeben die interaktive Arbeit „Casa Isadora“ an die Schülerschaft

 

Am 24. Mai 2022 wird am SeeCampus Niederlausitz ein außergewöhnliches Modellprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein 9,60 x 9,60 Meter großer Pavillon der international renommierten Künstlerin Sol Calero wird an diesem Tag den Schülerinnen und Schülern vom Emil-Fischer-Gymnasium und Oberstufenzentrum Lausitz übergeben.

„Das Bauwerk mit dem Titel „Casa Isadora“ ist mit seiner Grundfläche von gut 90 Quadratmetern eine prominente Skulptur, die den SeeCampus prägen wird und ein visionäres Bild für die Bedeutung von Kreativität und Bildung in der Niederlausitz darstellt. Zugleich ist Sol Caleros Pavillon auch eine Ergänzung und Erweiterung der Schularchitektur, bietet den Kindern und Jugendlichen einen neuen Aufenthalts- und Rückzugsraum und kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.

 

Damit wird ein Projekt mit Leben erfüllt, das ein Symbol für die künstlerische Praxis im öffentlichen Raum sein kann. Der SeeCampus, Standort für ein Gymnasium und ein Oberstufenzentrum, ist modern ausgestattet, naturwissenschaftlich und technisch besonders qualifiziert. Die kreative Kompetenz der Lernenden ist den beiden Schulen und dem Förderverein jedoch ebenso wichtig. Moderiert von der europäischen Initiative der Neuen Auftraggeber und dem Brandenburgischen Kunstverein Potsdam als Projektpartner fanden deshalb am SeeCampus eine Reihe von Workshops statt, in denen Schülerinnen und Schüler mit internationalen Künstler:innen ihre Wünsche an die kulturelle Weiterentwicklung ihrer Schule formulieren konnten.

 

In der gemeinsamen kreativen Praxis entstand die Idee eines neuen Raumes als Ergänzung der herkömmlichen Fach- und Klassenräume. Es sollte aber nicht einfach ein Kunstwerk beauftragt. Es wurde vielmehr ein Projekt entwickelt, das in einmaliger Weise den Wünschen der Kinder und Jugendlichen entspricht.

 

Casa Isadora soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, Initiative zu ergreifen“, erklärt Sol Calero. „Sie sollen lernen etwas zu sehen und sich zu überlegen, was dieses Etwas für sie bedeutet und wie sie es für sich umgestalten und nutzen möchten.“ Im September 2022 wird die Künstlerin deshalb den Pavillon in einem 3-tägigen Workshop gemeinsam mit einer Schülergruppe neu gestalten. Von Wandgemälden bis zum Möbelbau wird der Pavillon sich so den Wünschen seiner Nutzer anpassen. Auch nach Abschluss der gemeinsamen Arbeit mit der Künstlerin wird der neue Raum ein Ort der Interaktion bleiben, der in den kommenden Jahren von immer neuen Schülergruppen angeeignet und genutzt wird.

 

Wie viele Arbeiten von Sol Calero ist auch „Casa Isadora“ kein abgeschlossenes Werk, sondern entwickelt sich im Dialog mit denen, die es pflegen und nutzen, weiter. Dieses Eigenleben ist der Künstlerin wichtig. Die Kunst soll den Lauf der Zeit, den Schulalltag, den Schüler-Generationenwechsel ganz direkt widerspiegeln. Sol Calero bezieht sich dabei auch auf reformkünstlerische Ansätze der 1910-er-Jahre, etwa af Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein, die 1911 das MUIM Institut (Moderner Unterricht in Malerei) gegründet hatten. Schule sollte für diese Künstler ein Ort des unorthodoxen Malens sein, fernab vom klassischen Unterricht an den Akademien. In der Niederlausitz schafft Calero nun über hundert Jahre später gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des SeeCampus einen Ort des unorthodoxen Lernens, der ausdrückt, wie junge Menschen selbst über ihre Zukunft entscheiden und ihre Region weiterentwickeln können“, erklären die Vereinsvorsitzenden Ingo Senftleben und Harald Podczeck.

 

An dieser Stelle möchten wir uns als Förderverein Schwarzheide-Lauchhammer e.V. bei den vielen Unterstützern, die zur Realisierung des Projektes „Kunst am Bau“ mit viel Engagement beigetragen haben, ganz herzlich bedanken. Ein besonderer Dank gilt hierbei dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz, den Städten Lauchhammer und Schwarzheide, insbesondere den Mitarbeitern der Bauhöfe, den Schulleitern des Emil-Fischer-Gymnasiums und des Oberstufenzentrum Lausitz, der BASF, TAKRAF Lauchhammer, der Sparkasse Niederlausitz, dem Tiefbauunternehmen Richard Schulz GmbH, dem Logistik Service ALFRED TALKE GmbH sowie der Allgemeinen Baustoff-Handels-Contor GmbH.

 

Kunstprojekt

 

 

Informationen zur Künstlerin

 

Geprägt durch ihre eigene Biographie als Migrantin in Europa, schafft Sol Calero, 1982 in Caracas, Venezuela, geboren, Räume, in denen Formen nicht erstarren, sondern in Bewegung bleiben. Die Künstlerin beschreibt ihre Pavillons als „begehbare Gemälde“. Sie sind Bilder eines neuen gemeinsamen Selbstverständnisses, in denen sich Menschen losgelöst von politischen, gesellschaftlichen, oder sozialen Strukturen austauschen und mitteilen können.

Sol Caleros Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem im Hamburger Bahnhof, Berlin; Düsseldorfer Kunstverein; La Casa Encendida, Madrid; Kopenhagen Contemporary; Villa Brandstiftung, Nizza; Brücke-Museum, Berlin; Nikolaikirche, Stadtmuseum Berlin; Kunsthalle Lissabon, Lissabon; SALZ, Basel; Studio Voltaire, London; Hamburger Kunsthalle; Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam; SAVVY Contemporary, Berlin; ACCA Melbourne, Melbourne; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; Musée d’Art Moderne de Paris; Dortmunder Kunstverein, Dortmund; Kunsthaus Bregenz; Folkestone-Triennale und MO.CO. Hôtel des Collections, Montpellier.

 

Casa Isadora wird in Kooperation mit der Gesellschaft der Neuen Auftraggeber mit dem Brandenburgischen Kunstverein Potsdam als Projektpartner realisiert. Das Projekt ist der Auftakt für eine Reihe Kunst am Bau Projekte am SeeCampus Niederlausitz.